Nightmare - Mörderische Träume
Trotz
des damals bereits ausgekauten Teen-Horrors ist Wes Cravens A NIGHTMARE ON ELM
STREET anders. Er bricht die damaligen Konventionen, in dem er seinen
Charakteren ein neues, ernsteres und vor allem stärkeres Leben einhaucht.
Anstatt sie nur zum Mittel zum Zweck, sprich der Tötung eines Individuum, zu
missbrauchen lässt Craven sie selbst entscheiden, kämpfen und leben. Die
bekannteste und mit Sicherheit gleichsam experimentierfreudigste aller
Horrorfilmkiller Freddy Krueger überdauerte Jahrzehnte und lebt noch heute
genauso aktuell wie zur damaligen Zeit in jedem. Freddy ist eine Ikone des
Horrorfilms und wegweisend für jeden, der es wagt sich im qualitativ
beschaulichen Horrorgenre Genüge zu tun. Craven betrat in seiner
Charakterzeichnung deutlich schwierigeres Terrain als Carpenter mit seinem
Myers tat, denn Krüger ist weitaus bösartiger, stärker aber auch verletzlicher,
denn der gescholtene und verachtende Freddy Krueger, der als Kindermörder vor
seinem Tod sein Unwesen trieb, hat eine gemeine Fähigkeit, die jeden von uns
treffen kann. Die Macht des Traumes und des im Traum Einschleichen ist
maßgebend für die stark fesselnde Dynamik des Films. Wes Craven stellte eine
neue Seite des gemeinen Tenn-Horrors auf und ist bis heute in seinem Gebiet
ungeschlagen
Bewertung: 09/10
Halloween
Gediegen
und subtil und doch so spannend, immer auf den nächsten Schachzug von Myers
wartend, fesselt HALLOWEEN trotz fehlender, heute typischer, Splatter-Effekte
und CGI Geblute immens. Dennoch besteht der fade Beigeschmack, der sich durch
das Klauen der gesamten Horror/Thriller Filmgeschichte zieht. Was HALLOWEEN
klammheimlich bei vielen, respektvollen Vorgängern zusammengeschustert hat,
bleibt letztendlich, trotz annehmbarer Regie von Carpenter, nicht mehr als es
eben ist: langweilig. Atmosphärisch ist HALLOWEEN weit über dem heutigen Maß
stehend und fesselt auch mehr, als er schockiert und stellt die mehr oder
weniger additive Geschichte von Myers zu sehr in den Hintergrund um mehr zu
sein als ein Horrorklassiker, der damalige Gemüter anders traf, als er es heute
schafft. Als Genreveteran bleibt ein Vergleich mit NIGHTMARE ON ELM STREET und
FRIDAY THE 13TH nicht aus, der für HALLOWEEN im Angesicht starker Konkurrenten
keineswegs gut ausfällt. Es bleibt der, vielleicht absichtlich, fehlende Bezug
zum Killer abhanden, den man besonders in Wes Cravens Teen-Horror zu Spüren
bekommt. Myers bleibt, wie seine Maske, eine kalte, unnahbare, nicht
nachvollziehbare Figur, die sich aus unerklärlichen Gründen auf tödliche
Streifzüge macht. HALLOWEEN ist gut, aber unausgereift.
Bewertung: 06/10
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