Sonntag, 29. Juli 2012

Rezension: Doppelschocker - Klassiker des Horrorkinos [A NIGHTMARE ON ELM STREET & HALLOWEEN]

Nightmare - Mörderische Träume




Trotz des damals bereits ausgekauten Teen-Horrors ist Wes Cravens A NIGHTMARE ON ELM STREET anders. Er bricht die damaligen Konventionen, in dem er seinen Charakteren ein neues, ernsteres und vor allem stärkeres Leben einhaucht. Anstatt sie nur zum Mittel zum Zweck, sprich der Tötung eines Individuum, zu missbrauchen lässt Craven sie selbst entscheiden, kämpfen und leben. Die bekannteste und mit Sicherheit gleichsam experimentierfreudigste aller Horrorfilmkiller Freddy Krueger überdauerte Jahrzehnte und lebt noch heute genauso aktuell wie zur damaligen Zeit in jedem. Freddy ist eine Ikone des Horrorfilms und wegweisend für jeden, der es wagt sich im qualitativ beschaulichen Horrorgenre Genüge zu tun. Craven betrat in seiner Charakterzeichnung deutlich schwierigeres Terrain als Carpenter mit seinem Myers tat, denn Krüger ist weitaus bösartiger, stärker aber auch verletzlicher, denn der gescholtene und verachtende Freddy Krueger, der als Kindermörder vor seinem Tod sein Unwesen trieb, hat eine gemeine Fähigkeit, die jeden von uns treffen kann. Die Macht des Traumes und des im Traum Einschleichen ist maßgebend für die stark fesselnde Dynamik des Films. Wes Craven stellte eine neue Seite des gemeinen Tenn-Horrors auf und ist bis heute in seinem Gebiet ungeschlagen



Bewertung: 09/10





Halloween



Gediegen und subtil und doch so spannend, immer auf den nächsten Schachzug von Myers wartend, fesselt HALLOWEEN trotz fehlender, heute typischer, Splatter-Effekte und CGI Geblute immens. Dennoch besteht der fade Beigeschmack, der sich durch das Klauen der gesamten Horror/Thriller Filmgeschichte zieht. Was HALLOWEEN klammheimlich bei vielen, respektvollen Vorgängern zusammengeschustert hat, bleibt letztendlich, trotz annehmbarer Regie von Carpenter, nicht mehr als es eben ist: langweilig. Atmosphärisch ist HALLOWEEN weit über dem heutigen Maß stehend und fesselt auch mehr, als er schockiert und stellt die mehr oder weniger additive Geschichte von Myers zu sehr in den Hintergrund um mehr zu sein als ein Horrorklassiker, der damalige Gemüter anders traf, als er es heute schafft. Als Genreveteran bleibt ein Vergleich mit NIGHTMARE ON ELM STREET und FRIDAY THE 13TH nicht aus, der für HALLOWEEN im Angesicht starker Konkurrenten keineswegs gut ausfällt. Es bleibt der, vielleicht absichtlich, fehlende Bezug zum Killer abhanden, den man besonders in Wes Cravens Teen-Horror zu Spüren bekommt. Myers bleibt, wie seine Maske, eine kalte, unnahbare, nicht nachvollziehbare Figur, die sich aus unerklärlichen Gründen auf tödliche Streifzüge macht. HALLOWEEN ist gut, aber unausgereift.

Bewertung: 06/10

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